Zeitgenössisch
Gwyneth Herbert
Alle The Ghosts
Naim Label
Metal
Rammstein
Liebe ist für alle da
Univeral
Metal
Gamma Ray
To The Metal
earMusic
A
ll the Ghosts“ heißt das nun vierte Album
der Londonerin Gwyneth Herbert. Dennoch
kann man das Werk in gewisser Weise als Debüt
ansehen, denn Herbert, die auf ihren vorherigen
drei Alben hauptsächlich Jazz-Standards neu in-
terpretierte, legt ihre erste Platte vor, auf der
alle Songs aus ihrer eigenen Feder stammen. He-
rausgekommen ist dabei ein gelungenes Singer/
Songwriter-Album, das seinen Ursprung in Jazz
und Folk hat. Der Opener „So Worn Out“ zeigt die
grandiose, soulige Stimme der 27-jährigen und
beweist, dass sie auch poppiger sein kann. „My
Narrow Man“ und „Annies Yellow Bag“ sind zwei
wirklich gute Folksongs mit wunderbaren Bass-
grooves, und mit „My Mini And Me“ gelingt ihr so-
gar ein Countrysong mit peitschendem Rhythmus.
Am eindrucksvollsten jedoch ist Herberts soulige
Stimme, die gerade bei den Balladen „Lorelei“ und
den mit dem wundervollen Xylophon beginnenden
„Some Days I Forget“ besonders gut zur Geltung
kommt. Ein Cover konnte sie sich dann doch nicht
verkneifen. So ist der Hiddentrack „Rock n Roll
Suicide“ ein Cover aus dem legendärem Ziggy-
Stardust-Album von David Bowie. Alles in allem
ist „All the Ghosts“ eine schöne Singer/Songwri-
ter-Platte einer grandiosen Sängerin.
www.naimlabel.com
S
ex Sells!“ Unter diesem Motto steht die
neue Rammstein-Platte, und so polarisieren
die Berliner auf ihrem 6. Studioalbum mehr denn
je. vier Jahre mussten Rammstein Fans auf das
neue Album der Berliner Band warten, doch nun
melden diese sich mit „Liebe ist für alle da“ kräftig
zurück.
Dass Rammstein zurück sind, wird schon mit dem
Opener klar. „Das Warten hat ein Ende / Leiht
euer Ohr einer Legende“, heißt es im „Rammlied“.
Textlich polarisieren Rammstein so wie noch nie,
ob „Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr“ oder „Sta-
cheldraht im Harnkanal“, das „Sex Sells“-Image
wird bestens bedient. Musikalisch gehen Ramm-
stein lieber auf Nummer sicher und folgen dem
Weg der Vorgängeralben, „Haifisch“ kommt mit
wuchtigen Gitarren und Bläsern, „Waidmanns
Heil“ ist ebenfalls ein schönes Drum- und Gitar-
renlaster und in dem melodievollen „Frühling In
Paris“ hört man eine herrliche Akustikgitarre.
Man mag Rammstein in Sachen Text vielleicht
ablehnen, Fakt ist, dass die Berliner Band um
Till
Lindemann die
erfolgreichste Exportband
Deutschlands bleibt, was bei den knallenden
Drums, den dunklen Grooves und Lindemanns ab-
grundtiefer Stimme jedoch kaum verwundert. Mit
„Liebe ist für alle da“ erfinden Rammstein das Rad
nicht neu, aber AC/DC nehmen ja auch schon seit
35 Jahren dasselbe Album auf.
ch bin ein alter Metaller. Und bekenne mich nach
wie vor offen dazu. Als ich dieses Album zum er-
sten Mal sah, dachte ich bei mir: Muss ich haben,
der Titel zwingt mich dazu, selbst wenn‘s nichts
taugt. Und die Befürchtung kann man ja ange-
sichts der beteiligten Künstler auch haben, denn
obwohl ich in deren Diskografie durchaus Potenzi-
al für ernsthafte Ergüsse erkennen konnte, haben
es die Herren für mich nie geschafft, das bis mit
der letzten Konsequenz durchzuziehen. Jetzt also
ein neues „großes“ Werk. „To The Metal“. Den
Titel wusste ich erst gar nicht zu deuten - das
ist ja wie eine Mischung eines jeden Manowar-
Songs mit einer Ode an eine ganze Musikrichtung.
Und in der Tat nehmen die Hamburger Spaßvögel
ihr W erk ernster, als man es denken würde. Und
wissen Sie was: Ich neige nicht mein Haupt, aber
dieses Album hat was. Da kommt ein wenig Mai-
den durch („Time To Live“), da wird's nachdenklich
(„Mother Angel“), der Urcharakter der Band wird
jedoch nicht vernachlässigt - die guten alten Chor-
gesänge werden nach wie vor gefeiert. Klanglich
gibt es leichten Loudness-Charakter. Stimmen
springen jetzt nicht so ungemein aus den Laut-
sprechern, dafür gibt's untenrum Schuss. Insge-
samt passt das aber, der spaßig-variantenreiche
Charakter der Scheibe wird mitnichten „kaputtge-
mischt“. Für mich das Top-Album von Gamma Ray
- nach wie vor nicht der Oberhammer, aber eine
Scheibe mit Ecken, Kanten, „Nachdenkliedern“ und
Charakter - passt.
Verfügbar als:
Verfügbar als:
Verfügbar als:
Compact Disc
■ Compact Disc
MP3
320 kbps, 44,1 kHz, 16 Bit
WAV
44,1kHz, 16 Bit
FLAC
44,1kHz, 16 Bit
WAV
44,1kHz, 24 Bit
FLAC
44,1kHz, 24 Bit
■ Compact Disc
79
vorherige seite 78 Eins Null 2010 01 lesen sie online nächste seite 80 Eins Null 2010 01 lesen sie online Nach hause Text ein/aus